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In Japan bleiben oder nicht?
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #31
RE: In Japan bleiben oder nicht?
Und was die Schönheit anbelangt in Stadt und Land. Das ist nicht nur Geschmackssache sondern allgemein.
Gerade wessen Heimat eine besonders begünstigte Gegend ist, z.B. Oberbayern, der muß sich beim Vergleich mit einer Wahlheimat, sei es nun Japan, Nordrhein-Westfalen, USA bei dieser Frage immer sagen: "das wäre zuviel verlangt".
29.11.16 13:09
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junti


Beiträge: 1.565
Beitrag #32
RE: In Japan bleiben oder nicht?
(29.11.16 12:17)Heimweh schrieb:  Ich lebe im erweiterten Einzugsbereich Tokyos und angestarrt werden gehört für mich zur Tagesordnung.

Lebe im gleichen Bereich und habe sehr wenige Anstarr-Erfahrungen.
Oder erlebe sie halt anders...

http://www.flickr.com/photos/junti/
29.11.16 15:28
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Kikunosuke


Beiträge: 433
Beitrag #33
RE: In Japan bleiben oder nicht?
(29.11.16 08:48)Yano schrieb:  die Bevölkerung wird in J nicht in "Menschen" und "Pack" eingeteilt.

Stimmt, da wird nur in Japaner und Nichtjapaner unterteilt. Frag mal bei den Zainichi oder den "Dojin" auf Okinawa nach...

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
29.11.16 17:04
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #34
RE: In Japan bleiben oder nicht?
(29.11.16 17:04)Kikunosuke schrieb:  
(29.11.16 08:48)Yano schrieb:  die Bevölkerung wird in J öffentlich-rechtlich nicht in "Menschen" und "Pack" eingeteilt.

Stimmt, da wird nur in Japaner und Nichtjapaner unterteilt. Frag mal bei den Zainichi oder den "Dojin" auf Okinawa nach...
29.11.16 17:19
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #35
RE: In Japan bleiben oder nicht?
Mit dem Anstarren könnte ich mir vorstellen, dass es auch damit zusammenhängt wie stark man heraussticht... Wer klein und dunkelhaarig ist, fällt vermutlich nicht ganz so sehr auf wie jemand der groß und blond ist.

Mit den Einbrüchen ist es selbst hier in der deutschen Pampa echt schlimm geworden. Sicher gab es schon immer Einbrüche, aber nie in dem Maße...
Man wünscht sich schon, dass mehr Streife gefahren würde...

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
29.11.16 21:21
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chochajin


Beiträge: 365
Beitrag #36
RE: In Japan bleiben oder nicht?
(28.11.16 19:25)Leyata schrieb:  @chochajin: Irgendwie klingt es ziemlich danach, als als würdest du es total bereuen, nach Deutschland zurück gekommen zu sein.

Ich bereue es nicht, weil es ein notwendiger Schritt war.
Ich saß in Japan und konnte mich nicht entscheiden, wo ich in Zukunft leben will.
Dabei hat mir die Erfahrung auf dem deutschen Arbeitsmarkt gefehlt. Ich kannte das Leben in Deutschland nur als Schülerin und Studentin.
Jetzt kenne ich das Arbeitsleben in Deutschland und kann es viel besser vergleichen mit meinem vorherigen Leben in Japan.
Von daher bereue ich es nicht.

Die Frage, wo ich zukünftig leben möchte, bleibt aber noch offen.



(29.11.16 02:08)Heimweh schrieb:  Krankenversicherung:
Ich hatte in D nie Probleme einen Termin zu bekommen aber das mag daran liegen, dass ich aus einer ländlichen Gegend komme. Generell wären mir lange Wartezeiten aber trotzdem lieber als mit dem Risikio leben zu müssen, durch eine schwere Krankheit komplett finanziell ruiniert zu werden wie das in Japan ohne teure Zusatzversicherungen der Fall ist.

Ich komme ursprünglich auch aus einer ländlichen Gegend (Dorf mit ca. 50-100 Einwohnern). Die nächstgrößte Stadt ist auch nicht riesig.
Und doch war es schwierig, Termine oder überhaupt einen Facharzt nach meiner Rückkehr aus Japan zu finden.
Ein Beispiel:
Mein alter Frauenarzt war inzwischen in Rente, die Praxis gab es nicht mehr. Musste mir also einen neuen Gyno suchen.
Egal, wo ich angerufen habe, hieß es nur: "Patientenstop" bzw. "Wir nehmen nur privat Versicherte." .....

Sowas kannte ich aus Japan GAR NICHT!
Und dort hab ich auch in einer sehr ländlichen Gegend gelebt.


Zitat:Lebenskosten:
Hab jetzt so an Sachen wie Miete, Nebenkosten, Nahrungsmittel und Auto gedacht. Irgendwie kommt mir das in Japan alles teurer vor. Auch ist Ausgehen hier viel teurer. Wenn ich in Tokyo abends was unternehme sind durch Transport, Dinner und Drinks gleich mal 10.000 Yen und mehr weg.

Miete z.B.:
Ich hatte in Japan auf dem Land eine riesige Wohnung mit 3 Zimmern, die quasi leerstanden, weil ich sie gar nicht gebraucht habe.
Und dafür (inkl. Parkplatz) hab ich 55.000 yen im Monat bezahlt.
Hier in Deutschland (in der Nähe einer Großstadt) zahle ich für ein kleines Zimmer 620€ ..... (da ist kein Parkplatz dabei, kein Balkon, keine zusätzlichen Zimmer, nicht mal ein Waschmaschinenanschluss).
Da hatte mein erstes Zimmer in Japan ja noch mehr zu bieten und da habe ich damals nur 22.000 yen dafür bezahlt.

Benzin ist in Deutschland zwar wieder etwas billiger geworden, aber ist wesentlich billiger in Japan.
Autoversicherung usw. auch billiger, wenn man ein Kei-Car fährt.

Transport finde ich in Japan eigentlich sehr fair und v.a. kommt man FAST überall problemlos hin. Das ist hier in Deutschland ganz anders.
Ok, die "toll roads" finde ich auch nicht gut, da hat Deutschland (momentan) wirklich noch einen großen Vorteil.

Auswärts essen finde ich in Japan generell billiger (+ kostenloses Wasser/Tee und kein Trinkgeld!).
Beim Rest kommt es darauf an, was man kauft.

Und Steuern sind in Japan extrem human, was vermutlich am meisten gewichtet, wenn man ausrechnen will, wie viel Geld am Ende vom Monat noch übrig bleibt. zwinker


Zitat:mehr Urlaub und Krankheitstage:
Bei meiner japanischen Firma hatte ich 10 Urlaubs- und keinerlei Krankentage. Mittlerweile hab ich 15 Urlaubs- und 5 Krankentage. Meine Schwester die in D arbeitet hat 25 Urlaubs- und praktisch unbegrenzt Krankentage.

Das ist in der Tat sehr wenig. Ich habe jetzt 30 Tage und hatte das auch in Japan. Allerdings konnte ich mir in Japan die Urlaubstage nicht raussuchen, weil es Schulferien waren. Die freien Tage waren also festgelegt und leider immer genau zu den Stoßzeiten wie z.B. Golden Week. ^^;
Krankentage hatte ich in meinem ersten Job gar keine und in meinem zweiten Job 3. Das war schon problematisch, weil ich oft krank war, aber es geht alles irgendwie. zwinker


Zitat:Weniger stressiges Leben:
Ich fühl mich in Japan ständig so gehetzt. Wenn man im Restaurant isst, wird erwartet, dass man zügig geht und den Tisch frei macht, wenn man fertig gegessen hat. Wenn man die Straße überquert wird erwartet, dass man so leicht rennt wenn abbiegende Autos auf einen warten, usw. Ich hab's halt lieber gemütlich und mag das alles nicht.

Ich fühl mich nur so in Japan, wenn ich mal wieder ein paar Tage in Tokyo oder einer anderen Großstadt verbringe. Auf dem Land ... oder gar auf einer der vielen, kleinen Inseln (z.B. von Okinawa) läuft das Leben ganz anders und entspannter ab. zwinker

Zitat:Außerdem fällt mir gerade noch ein, dass japanische Städte im Vergleich zu Europa für meinen Geschmack meistens sehr hässlich sind. Durchgehend hübsche Städte wie bspw. München oder Strasbourg gibt es hier nicht. Kyoto hat ein paar sehr schöne Viertel, ja, aber der Rest sieht auch nicht besser aus als Tokyo oder Nagoya.

Ich weiß nicht, ob ich Tokyo als schön bezeichnen würde. Wer mich kennt, weiß, dass ich eh kein Tokyo-Fan bin.
Aber ich finde schon, dass die Stadt was hat!
Und in Japan gibt es so viele verschiedene Ecken und Landschaften, da kann Deutschland einfach nicht mithalten.
Mal kurz Tauchen in Okinawa Ende Oktober und gleich danach ab Richtung Hokkaido, wo die Herbstfarben schon fast vorbei sind und der erste Schnee bald fällt. Versuch das mal in Deutschland! zwinker


Ich glaube, ein Grund, warum unsere Erfahrungen sich so unterscheiden ist, dass du in Japan eher in der Großstadt lebst und in Deutschland auf dem Land und bei mir war / ist es genau umgekehrt?



(29.11.16 07:52)Leyata schrieb:  Bzw. hat ja Heimweh eigentlich so gesehen gegenteiliges beschrieben. Vielleicht kann man das alles gar nicht so in Statistiken ausdrücken, oder sollte den Statistiken nicht so viel Gewicht geben. In Japan ist die Statistik extrem niedrig und trotzdem haben wir hier einen im Forum, bei dem eingebrochen wurde. Blöd gesagt: Wem's passiert, dem passierts. Wem nicht, dem nicht. Statistiken geben da leider wenig Prävention.

Da stimme ich dir voll und ganz zu!
In Japan hatten wir Stalkervorfälle auf der Arbeit und mein Fahrrad wurde mir auch geklaut (und das vor der Haustür und im abgeschlossenen Zustand).
In Deutschland ist mir noch nie sowas passiert.

Trotzdem kommt es letzten Endes darauf an, wie man sich selber fühlt.
Und ich habe mich einfach wesentlich wohler / sicherer in Japan gefühlt (und ja, ich hab März 2011 live miterlebt *g*).


(29.11.16 10:12)Heimweh schrieb:  Die Homogenität hat auch ihre Nachteile, so hat mein Sohn schon im Kindergarten und auf Spielplätzen von anderen Kindern hören müssen, dass er kein Japaner sei. Das macht ihm schon zu schaffen.

Und ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, teils völlig offen angestarrt zu werden.


Ja, darüber habe ich auch schon mal geschrieben.
Ich hatte auch einige Schüler (Papa Westler, Mutter Japanerin) und die hatten anfangs auch immer Probleme mit den "japanischen" Kids. Aber sobald die japanischen Kids sich an die "Mischlinge" gewöhnt hatten, gab es in der Regel keine Probleme mehr.

Eine Arbeitskollegin von damals ist Amerikanerin. Sie ist groß, blond und recht üppig gebaut.
Auf den ersten Blick also total unjapanisch.
Beide Eltern sind Amerikaner, aber sie und ihr Bruder wurden in Japan geboren und haben ihr ganzes Leben in Japan verbracht.
Natürlich sind sie auf eine japanische Schule gegangen und sprechen fließend Japanisch.
Aber es würde natürlich kein Japaner auf die Idee kommen, dass sie Japanerin sein könnte.
Zum Glück nimmt sie es mit viel Humor. Hut ab! grins


Tja, das ewige "Outsider"-Phänomen". Das ist wirklich etwas, was an einem nagen kann und was ich als einen Nachteil in Japan ansehe.

Leben und Reisen in Japan: https://zoomingjapan.com

Verkaufe jap. Bücher, Manga, Doujinshi, Souvenire und mehr:
https://cho-sales.livejournal.com
01.12.16 22:07
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