@cat:
Die Entstehung von Kizuna-in-Berlin ist schnell erzählt:
Unmittelbar nach dem 11. März 2011 fragten sich viele, ob sie nicht in irgendeiner Form aktiv in Japan
bei den Aufräumarbeiten mithelfen könnten.
Auch zahlreiche Studenten der Japanologie an der FU Berlin fragten dies damals ihren Dozenten, der
darauf spontan eine Rundmail an alle seine Freunde und Bekannten schickte und die Reaktion darauf war
so schnell und so positiv, dass es schon bald ein erstes Vorbereitungstreffen gab.
Zusammen kamen dabei Leute, die sich zu größten Teil vorher gar nicht kannten, die aber alle vor Ort
helfen und Anteilnahme zeigen wollten.
Schon im Juni 2011 gründeten wir dann den Verein „Kizuna in Berlin“ (damit Spenden von der Steuer
abgesetzt werden können) und fuhren im September dann mit 16 Personen zu einem freiwilligen
Arbeitseinsatz nach Nordostjapan, an die vom Tsunami besonders schwer getroffene, aber
nicht radioaktiv verseuchte Sanrikuküste in der Präfektur Iwate.
Inzwischen waren wir noch zweimal zum Arbeiten dort (April und Oktober 2012) und fahren jetzt im
Mai wieder hin.
Eine website, auf der div. Berichte in Deutsch und Japanisch stehen gibt es inzwischen auch:
http://www.kizuna-in-berlin.de/
@Reizouko:
Das Problem ist, das durch die sehr unregelmäßig geformte Küste die Zerstörungen durch
den Tsunami von Ort zu Ort oft sehr unterschiedlich sind. In Rikuzentakata ist zB
90% der Stadt zerstört worden, weil die Wellen weit ins Inland vorgedrungen sind.
Ähnlich ist es zB in Otsuchi oder Kesennuma. Dazwischen gibt es immer wieder Orte,
die wenig Schäden haben.
Brutal ist, das immer unterhalb einer gewissen Höhe alles kaputt ist und darüber dann
garnichts. Oft ist es so, das einer alles, Familie, Hab und Gut,verloren hat, und sein
Nachbar der zufälligerweise 10 m höher gebaut hat, ist ohne (materiellen) Schaden
noch einmal davongekommen.