Wahnsinn! Ich wusste gar nicht, dass Wadoku das (so exzessiv) hat! Bin jetzt schon über interessante Kategorien gestolpert (auch sowas wie Sprichwörter!
) und werde mal durchschauen. Das ist ja ziemlich fein aufgegliedert - Vorteil und Nachteil zugleich.
Noch kurz zum Thema Schulbücher - wie würde ich denn an sowas rankommen können? Im Thread
"Japanische Lektüre" wurden diese kurz vorgestellt, das klang schon interessant (auch wenn ich dann die Prosa überspringen würde), aber gleichzeitig schon die Ernüchterung, die gibt es nirgends zu kaufen. In
"Suche original japanische Schulbücher" wurden sehr schöne Alternativen genannt, aber auch nur (?) Prosa. Das ist für mich leider weniger motivierend.
Aber noch eine Sache zu den mE eher weniger hilfreichen Tipps wie "Vokabellisten sind doof" und "les doch einfach":
Ich gebe konchikuwa teilweise recht. Es stimmt, wenn man sich einen Fachbereich vornimmt, so ist dieser stark ausdifferenziert. Nicht zuletzt deswegen studieren junge Menschen jahrelang, um das Fachvokabular eines Bereichs bis ins kleinste Detail in ihrer Muttersprache zu lernen (und natürlich auch die Prinzipien dahinter
das ist wohl der größere Teil). Das als Vokabelliste mit 500+ Einträgen runterzulernen, ist nur mit großer Motivation möglich.
Aber das muss man nicht noch mehrfach betonen. Schon mal was von self-fullfilling-prophecy gehört? Vielleicht machen manchem ja deswegen die Vokabelpaukerei keinen Spaß, weil sie nur schon miesgelaunt hinsitzen?
Mir macht das mit den richtigen Vokabeln durchaus Spaß.
Nur, weil Japanologie-Studenten für den Vokabeltest Fachwörter zu Themen lernen müssen, die sie mit einem Japanologiestudium ja eigentlich umgehen wollten, müssen sies ja nicht jedem anderen madig machen.
Gleichzeitig bin ich aber der Meinung, dass das mit jedem Wortschatz so ist, selbst mit "Alltagssprache". Das, was in den typischen Lehrbüchern dargeboten wird, ist eben die größtmögliche Schnittmenge der Motivationen, warum Menschen eine Sprache erlernen. Die meisten möchten eben den Alltag bestreiten, einkaufen gehen, zum Arzt, sich mit Freunden unterhalten. Das Wort "Apotheke" ist ganz nützlich, für diejenigen, die sich im Land selbst aufhalten sogar überlebensnotwendig. Wenn ich persönlich aber nie damit in Kontakt komme, weil ich nur über das Liebesleben der Photonen
Bücher lese, hilft mir dieses Wort genausowenig wie vielleicht "Schwingschleifer" jemandem anderen hilft. Jeder sollte das lernen, was er auch lernen möchte - warum sollte da Alltagssprache wichtiger sein als ein bestimmter Fachwortschatz?
Mit Ausnahme vielleicht der "kleinen" Wörter: Konjunktionen, Präpositionen und derlei Satzteile, die nur die Beziehung zwischen den sinntragenden Wörtern darstellen, kommen wohl in jedem Text vor.
Genauso ist es mit der "Tiefe". Wie viel, wie speziell man sich einzelnen Bereichen widmet, ist ja auch jedem selbst überlassen. Eine Vokabelliste bis ins Hunderttausendste ist vielleicht zu viel. Aber die groben Überbegriffe? Warum nicht? Wenn es mir hilft? Hat mir zumindest in der Vergangenheit.
Ich verstehe nicht, warum man anstoßen muss, ob man das überhaupt lernen muss, obwohl es Menschen (zumindest mich) gibt, die auf einem Anfängerlevel eben bereit sind, genau das zu tun.
Es hat mich einfach nur interessiert, ob es Menschen gibt, die bereits mehr Erfahrung haben und vielleicht eine andere Idee haben. Vielleicht etwas innovatives, vielleicht nur ein Literaturtipp. Klar, notfalls nehm ich auch den steinigen Weg und les einfach drauf los. Das war mir vorher schon bekannt. Ikster Versuch, vielleicht endet er irgendwann weniger frustrierend oder die Frustgrenze steigt. Aber deswegen will ich trotzdem mal nachfragen.