Thema meiner Diplomarbeit waren Strombörsen. Zur Einführung ist es immer zweckmäßig, wenn man ein bisschen im Urschleim rumstochert, um die Entwicklung des Warenterminhandels zu verdeutlichen.
Dabei geht es um Forward - Verträge, welche die Lieferung eines beschriebenen Produktes an einem zukünftigen Stichtag zu einem bei Vertragsabschluß gezahlten Preis vereinbaren. So kann ein Bauer zum Beispiel seine Ernte schon vor der Aussaat verkaufen und mit dem Erlös das Saatgut kaufen, ohne eine Kreditfinanzierung zu brauchen.
Ich hoffe es ist beim Lesen bis hier niemand eingeschlafen.
Die Grundprinzipien der Landwirtschaft ist natürlich in Japan genauso gewesen. Während der Tokugawa-Zeit hat sich in Osaka eine Reisbörse entwickelt, an der offenbar landesweiter organisierter Warenterminhandel abgewickelt wurde. Um 1730 sollen dort die ersten modernen Terminkontrakte für Reis gehandelt worden sein.
Vorteile eines zentralen Handels sind reduzierte Lagerkosten und eine effizientere Belieferung aller nachfragenden Gebiete. Die Lage in Osaka als Hafenstadt nahe der alten Hauptstadt Kyoto erscheint auch sehr zweckmäßig.
Das ist früher als in Europa, wo solche Handelsformen erst deutlich später aufgekommen sind. Zu den aufsässigen britischen Kolonisten in der neuen Welt sage ich nichts, auch wenn diese behaupten die moderne Wirtschaft erfunden zu haben.
Leider findet man sonst recht wenig Informationen darüber. Sollte jemandem dazu etwas über den Weg laufen, was man nicht im Rahmen einer herkömmlichen Internetsuche findet, gebt mir bitte einen Hinweis.