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"Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
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Christof


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Beitrag #41
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Ich will auch nicht, gerade bei diesem Thema, aufhören zu diskutieren.
Aber was will man denn groß am Inhalt rumstreiten. Ich will mich ja nur lösen von der Diskussion über den Inhalt, weil man da meiner Meinung nach nichts falsch gemacht hat,
um eben diese Wirkung zu erzielen. Die aufdiktierte Moral (durch Kommentare) ist nicht so wirkungsvoll wie die Selbstgefundene. Ich möchte nur mal so fragen:
Was hätte man denn anders machen sollen? (im Film)
24.06.04 18:27
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Denkbär


Beiträge: 677
Beitrag #42
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Das ist natürlich eine ziemlich fiese Frage. Wenn ich sie beantworten könne, wäre ich Regisseur oder Drehbuchautor. Ich kann nur beschreiben, wie etwas auf mich wirkt, wie ich es interpretiere. Deshalb werde ich mich auf nicht auf so eine Spekulation einlassen.

Ich habe mir den Film angesehen, gerade weil ich die Beschreibungen dazu sehr interessant fand. Vielleicht hat es mich deshalb so enttäuscht, dass er mich so kalt ließ. Dabei habe ich durchaus bemerkt, wie engagiert die Sache war, aber es wirkte so stilisiert auf mich. So wie ein Text, der "Interpretier mich!" ruft. Dabei sind für mich tiefergehende Analysen einfach ausgeblieben, z. B. bei den Charakteren, die mir viel zu unstrukturiert geblieben sind. Es mag ja sein, dass die Geschichte noch nachwirkt und man sich Gedanken macht, aber das liegt dann am Einzelnen, nicht am Film. Wenn ich mir z. B. einen Heimatfilm aus den 50ern ansehen würde (!) (hehe, jetzt weißt du nicht, ob ich oder ob nicht...), könnte ich mir nachher Gedanken über die Darstellung der Frau, Emanzipation usw. machen, aber dann liegt das daran, dass ICH darüber nachdenke, nicht dass der Film das herausfordert. Die Ballade hatte für mich aber eher den Effekt (das ist jetzt wieder persönliche Ebene), dass ich gedacht habe, tja, was solls, während die ursprüngliche Beschreibung über den Film, wie gesagt, eigentlich mein Interesse geweckt hatte.

Deshalb ist für mich aber eine inhaltliche Diskussion nicht ausgeschlossen, sei es über das Thema oder die filmischen Mittel (beispielsweise die vielen Analogien aus der Tierwelt, die zwischengeschnitten wurden). Ich behalte mir weiter vor, den Film nicht zu mögen, aber dennoch über ihn zu diskutieren. Auch über den Inhalt, denn ich finde einfach, dass man den nicht aussparen kann.
24.06.04 18:42
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Christof


Beiträge: 111
Beitrag #43
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Hier die arte-Beschreibung zum Film.
http://www.arte-tv.com/de/search__results/512270.html
Es handelt sich um wie Denkbär es auch meint um einen die Interpretation fordernden Film.
(steht auch ähnlich bei der gelinkten Seite)
24.06.04 19:16
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Mangus


Beiträge: 254
Beitrag #44
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Sicherlich, dieser Film regt zum Nachdenken an. Das Dumme ist nur, daß ich nicht über die Aussage des Films nachgedacht habe, sondern nur über seine Machart. Die vier Sätze der Synopsis, die ich in ein paar Augenblicken lese, haben mehr Aussage als der ganze Film.

Warum also stundenlang den Film anschauen?

Baustelle
24.06.04 23:18
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gokiburi


Beiträge: 1.415
Beitrag #45
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Zitat:Die vier Sätze der Synopsis, die ich in ein paar Augenblicken lese, haben mehr Aussage als der ganze Film.

Warum also stundenlang den Film anschauen?

Genau, warum Shakespeare's "Hamlet" lesen, wenn's vielleicht auch ein Comic dazu gibt...

gokiburi, dem da irgendwie die Worte fehlen...

♪♪あぁ蝶になる、あぁ花になる、
恋した夜はあなたしだいなの、♪♪
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24.06.04 23:35
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Pantitlan


Beiträge: 49
Beitrag #46
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Ich finde den Vorschlag, nciht über den Inhalt diskutieren wollen, hochgradig absurd. Gerde über den Inhalt erschliessen sich spannende Frage. Insbesondere eben auch ethische Fragen, wie wir sie oben erwähnt hatten.

Eine Diskussion mit "ich fand ihn gut, ich fand ihn schlecht, nein, er war gut, nein er war schelcht!" kann man sich doch wirklich sparen. Dass Filme anders aufgenommen werden ist ja wohl klar. Ich finde aber die Geschichte spannend und zu diskussionen anregend. Daher sollte man sich solchen Fragen auch stellen und nicht behaupten, dass das Szenario nicht realistisch sei. Diese Frage hat mit der Geschichte nämlich nichts zu tun. Oder würde jemand bei "Zurück in die Zukunft" den Film ernsthaft damit kritisieren wollen, dass Zeitreisen gar nicht möglich seien?

www.zipr.ch/oliboli
25.06.04 04:27
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chiisai hakuchoo


Beiträge: 530
Beitrag #47
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Zitat:Wonach sollte man denn sonst gehen, wenn nicht nach der Frage, inwieweit eine Person aufgrund ihres Alters (oder von Handicaps gezeichnet) noch ihren Beitrag zum Überleben aller leisten kann? (Wohlgemerkt: IMMER auf die SITUATION IM FILM bezogen!!!)
Dazu auch wieder meine Frage von vorhin: wie würdest DU dich entscheiden? "Menschlich" sterben oder "unmenschlich" weiterleben?

gokiburi, der bei solchen Themen nicht die Klappe halten kann

gokiburi

Diese Frage war wohl auch an mich gerichtet, denn das Zitat war von mir. Deshalb will ich meine Beteiligung an dieser Diskussion auch mit einer Antwort darauf abschließen: Ich weiß nicht, was ich tun würde. Ich würde vermutlich keinen Menschen töten, aber ich würde - Beispiel: Flugzeugabsturz in den Anden - alles (!) essen um nicht zu verhungern. Ich kann nicht sicher sagen was ich tun würde und das könnt ihr sicher auch nicht. Denn eine solche Extremsituation kann man erst beurteilen, wenn man sie erlebt hat. Wann man bereit ist das eigene Leben als so unmenschlich zu betrachten, dass man es beenden möchte, das ist eine Frage die ich definitiv nicht beantworten kann. "Die Hoffnung stirbt zuletzt" klingt vielleicht kitschig, aber es entspricht der Wahrheit.

Und dies soll mein letzter Beitrag zu diesem Thema sein (was habe ich da bloß getan, als ich es eröffnet habe?). Ich bin so ziemlich einer Meinung mit Denkbär, stimme mit manchem von Gokiburi (netter Name, nettes Tier... und angeblich das einzige Lebewesen, das einen Atomschlag überleben würde, gemeinsam mit Ratten und Dieter Bohlen) überein und sehe absolut keine Übereinstimmung mit Christof.

Wie schön, dass es unterschiedliche Meinungen gibt, die solche Diskussionen erst möglich machen. Die Schriftform macht es meiner Meinung nach etwas schwieriger über so kontroverse Themen zu diskutieren und deshalb klinke ich mich hiermit aus. Aus den Beiträgen von den oben genannten kann man meine eigene Meinung ableiten, am besten jedoch aus meinen Beiträgen zu diesem Thema und ab sofort lese ich nur noch eure Kommentare und fessel mir notfalls die Hände (geht das?) damit ich meine eigenen Finger von der Tastatur lasse.

chiisai hakuchoo, die bei solchen Themen auch nicht die Klappe halten kann, aber lieber Japanisch lernt statt nicht endende Diskussionen zu führen...

Eine fremde Sprache zu beherrschen knüpft ein Band zwischen den Menschen, das ohne dieses Wissen niemals existieren könnte.
www.edition-ginga.de
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.06.04 06:12 von chiisai hakuchoo.)
25.06.04 06:10
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gokiburi


Beiträge: 1.415
Beitrag #48
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
"Mein lieber Schwan!" hoho
Diese nette kleine Spitze an chiisai hakuchoo sei mir gestattet, da du mir nach einem Atomschlag ein Leben allein mit Ratten (okay, sind coole Kumpels) und Dieter Bohlen (da geh ich dann doch lieber auf den Narayama...) vorausgesagt und hoffentlich nicht gewünscht hast... zunge

Jedenfalls danke ich dir für das Thema! Vielleicht noch eine Empfehlung (eigentlich an jeden, der daran Interesse hat): wenn du mal in Japan die Gelegenheit haben solltest in solch ein abgelegenes Bergdorf zu kommen, schau es dir an! Am geeignetsten wäre natürlich der Winter, um sich ein Bild vom Überlebenskampf der Menschen früher hier machen zu können. Ich persönlich kann die Region Akiyamagô 秋山郷 in Nagano/Niigata empfehlen, zu der ich später noch etwas an anderer Stelle schreiben werde.
Und nimm dir bei Interesse auch die Zeit, japanische Bücher dazu zu lesen! Niemand kann ernsthaft von uns erwarten, eine Extremsituation durchlebt haben zu müssen, um zu verstehen, wozu Menschen fähig sein müssen (oder besser: die Kraft aufbringen müssen!), wenn es ums nackte Überleben geht. Aber wir können unseren Blickwinkel aktiv erweitern und uns in andere Situationen hineinversetzen, das sollte es uns möglich machen zu verstehen, wenn wir es auch nicht gutheißen können.

gokiburi, der damit auch alles Notwendige gesagt hat (unter Vorbehalt)

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25.06.04 08:43
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Christof


Beiträge: 111
Beitrag #49
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Zitat chiisai hakuchoo:
Und dies soll mein letzter Beitrag zu diesem Thema sein (was habe ich da bloß getan, als ich es eröffnet habe?). Ich bin so ziemlich einer Meinung mit Denkbär, stimme mit manchem von Gokiburi (netter Name, nettes Tier... und angeblich das einzige Lebewesen, das einen Atomschlag überleben würde, gemeinsam mit Ratten und Dieter Bohlen) überein und sehe absolut keine Übereinstimmung mit Christof.
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Ich bleibe trotz des Versuchs der Schaffung von Mehrheiten bei meiner Impression und Einschätzung der Ballade. Für mich ist das Bildmaterial ein Abriss aus dem damaligen Leben und dass es nur ausschnittweise
gezeigt wird finde ich genau richtig. Ich stimme in dieser Frage der Arte-Kritik zu, dass nämlich nur so die immer wieder neu auftauchenden Probleme abgehandelt werden können. Es ist wie eine Art Rhythmus,
die Menschen leben mit der Natur, mit den Jahreszeiten und haben jeden Tag neu zu kämpfen.
Das grausame Bildmaterial ist immer noch besser als die reine Konzentration auf Opferbereitschaft und Selbstlosigkeit. Insofern blickt der Film auch auf die andere Seite dieser japanischen
„Tugenden“, indem er einfach die Ausführung darstellt und nicht nach dem mündlichen Entschluss ausblendet.
Ich fasse dieses Material als eine Art Klaps auf den Hinterkopf auf.
Ich bin mir erstens bewusst, welches Glück ich habe im gegenwärtigen Deutschland aufzuwachsen.
Zweitens die Einsicht, dass die dargestellten Methoden zur Lösung der Lage nur damals ihre Berechtigung, wenn überhaupt, hatten. Die oben genannten Tugenden sind auch sehr wichtig (als Orientierung), gerade im heutigen immer teurer werdenden Sozialstaat, den es zu erhalten gilt. Natürlich ist diese Extremsituation viel zu überspitzt, um sie direkt als Orientierung fürs heutige Leben zu übernehmen, aber wenn jeder ein wenig bescheidener werden würde, können alle „überleben“ und auch vielleicht ein bisschen glücklicher werden.
(es gibt weitaus wichtigere Dinge als Auto und Handy)
25.06.04 10:07
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #50
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Zitat:PS: um Japanisch zu lernen, ist der Film tatsächlich nicht sehr sinnvoll, man spricht Dialekt...

Hat jemand die Dialoge verstanden, ohne auf die UT zu sehen? Das könnte noch ein weiteres Problem sein, weil ja die UT die gesprochene Sprache extrem verkürzt wiedergeben.
25.06.04 15:23
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"Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
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