Beitrag #3
RE: Erbitte Übersetzung von Texten aus "Nihon no rekishi" und "Meiji to iu kokka"
So und von heute an erzähle ich für zehn und mehrere Male davon, was der Staat 'Meiji' gewesen ist.
Das mache ich aber mit Widerwillen. Allerdings haben sich viele meiner Romane zwischen Bakumatsu-Zeit und Meiji-Ära.
Und das ist fast zu Ende gekommen, das heißt, ich werde über die Meiji-Ära nichts mehr schreiben
und halte es dabei für meine Pflicht zu zeigen, wie ich den Staat Japan zur Meiji-Ära betrachte.
Niemand zwingt es zur Pflicht, deshalb kann es komisch klingen.
Nebenbei gesagt, wurde während der Meiji-Zeit modernes Japanisch gebildet,
z.B. 'Pflicht', das Wort, das ich nun erwähnt habe oder Recht. Beide Termini hat der Staat Meiji übersetzt
und als sprachliches Vermächtnis hinterlassen. Zwar nicht ohne Vorbehalt,
jedoch muss ich unbedingt meinen, dass Meiji-Zeit groß gewesen ist, obwohl sie viele Fehler mit sich brachte.
Das ist meine Unzufriedenheit: Ich war Student zur Zeit der ersten Hälfte vierziger Jahre.
Da der Staat es benötigte, trat ich von der Universität direkt ins Militär eingetreten,
nämlich wurde ich im Jahr 1943 als einer der Studenten aus den geisteswissenschaftlichen Fächern zum Militärdienst einberufen wurde.
Wenn ich heute darauf zurückblicke, danke ich dem Gott für dieses Erlebnis.
Das Militär bildet natürlich einen wesentlichen Teil des Staates, und darin war ich damals dazu bereit zu sterben,
was als Selstverständlichkeit galt. Der Soldat hat die Aufgabe zu sterben.
Gleichzeitig hörte ich, dichterisch ausgedrückt, den Ton des Zerstörens aus uns selbst.
Den Ton, den Staat zu zerstören. Um den Ton auszulösen, trugen hohe Beamte,
die der Staat durch die Prüfungen großen Umfangs angestellt hatte, einen Hammer und liefen herum.
Manche wetterwendischen Presseleute, Wissenschaftler und leichtsinnigen Denker halfen ihnen dazu.
Ich kam zum Gefühl, dass man selbst seinen eigenen Staat als Vermächtnis der Meiji-Zeit nicht zerstören darf.
Das musste daran liegen, dass ich in der Eisenmasse, dem Panzer also saß.
Der Panzer macht einen Teil des Staates aus. Er bildet eine Masse aus einfachem Realismus,
die durch die Stärke der Panzerung, den Durchmesser der Kanone und die Größe des ganzen Gehäuses auszuwerten ist.
Also ein Objekt, das klar nachvollziehbar und verständlich ist.
Des Weiteren kann man sich durch seinen eigenen Realismus auch den Realismus der Feinde vorstellen.
Meiji-Ära war das Zeitalter des Realismus, den der durchlässige erhabene Geist abstützte.
Ich muss hier sagen, der Realismus ohne Erhabenheit bildet Grundlage für unser Alltagsleben
und gilt als Realismus des Gemüseladens an der Ecke. Ein Staat benötigt zwar solches Element,
aber sein Unterbau ist unsichtbar, wenn er mit einem Gebäude verglichen wird.
Dieser Realismus wäre als Druckluft zu bezeichnen, auf dem der Staat besteht.
Darüber werde ich im Laufe dieser Vortragsreihe eingehend sprechen.
Wenn man daran denkt, gab es hingegen vorm 20. Jahr der Showa-Zeit (1945) keinen Realismus.
Damals war voll von sowohl rechten als auch linken Ideologien, durch die der Staat
und die Gesellschaft in Durcheinander gerieten. Allem Anschein nach ging es deshalb um ganz anderen Staat
und sogar um anderes Volk.
Nachdem ich über 60 Jahren in dieser Welt gelebt habe, habe ich nun jede Ideologie satt,
egal ob sie recht oder link auch sei. Das Wort, 'Ideologie' wäre im Japanischen mit 'System der Gerechtigkeit' umzusetzen.
Bei Gerchtigkeit im Sinne von Ideologie befindet sich in ihrem Kern eine absolute Lüge.
Im Christentum wird der einzige Gott mit 'God' mit einem großen Anfangsbuchstaben bezeichnet.
'God' gilt als absolut. Sollte der Gott als absolutes Dasein bezeichnet werden,
müsste die Gerechtigkeit im Sinne von Ideologie in Schrift mit einem großen Buchstaben anfangen.
Das muss mit einem großen Anfangsbuchstaben schreiben, wie 'Fiction'.
Nebenbei gesagt, handelt es sich bei 'absolut' um Denken, das 'Sein' oder 'Nicht sein' transzendiert.
Ob es ein Paradies gibt? Wo gibt es das geographisch? In Afrika? Oder irgendwo zwischen dem Mars und dem Jupiter?
Das ist ein relatives Denken. Mit 'absolut' wird also etwas gemeint, was 'Sein' oder 'Nicht sein' traszendiert.
Ob es so etwas in dieser Welt gibt? Es existiert nichts Absolutes.
Und wie eine Garnrolle, mit Logik und Rhetorik umwickeltes Absolutes ist also eine Ideologie,
das heißt sogenanntes 'System der Gerechtigkeit'. Die Ideologie wird wertloser als alte Zeitungen,
wenn ihre Scheitelpunkt überschreitet. Das beweist, dass die Ideologie lügenhaft ist.
Könnten Sie heute bei einer Tasse Kaffe des Frühstücks in Ruhe eine Zeitung aus der Kriegszeit lesen?
Man kann die Zeitung Renmin Ribao aus der Zeit der chinesischen Kulturrevolution
in den späteren Jahren von Mao Zedong in gelassener Miene doch nie lesen.
Könnten Sie einen Leser von 'Mein Kampf' von Hitler an einem ruhigen Sonntag werden,
es sei denn, Sie befassen sich mit der Forschung dieses Werks? Jede Ideologie scheint gar nicht mehr von Bedeutung zu sein
wie abgetragene Strohsandalen, wenn ihre Zeit vorbei ist.
Zwischen dem ersten Jahr und dem 20. Jahr der Showa-Zeit traten einander diese zweien Systeme der Gerechtigkeit entgegen,
woraus ein Sieger und ein Verlierer entstanden, und der Sieger nahm auch die Gene des Verlierers übernommen,
um mit Streitkräften und Polizeigewalt sowie Werbegewalt den Staat zu zerstören,
den die Menschen während der Bakumatsu-Zeit und der Meiji-Ära errichtet haben.
Das ist doch nicht das Thema dieses Mal.
Als Schriftsteller kann ich dadurch nichts erzählen, in einem Winkel des Himmels ins Leere zu greifen
oder in den Wolken zu schweben. Ich kann etwas erst überzeugend in Ruhe erzählen,
wenn ich mich an Tatsachen aus dem Sitzkissen festhalte. Ich kann und will nur etwas erzählen,
was man mit seiner Fingerspitze spüren kann. So ist meine Erzählung aus dem Sitzkissen.
Das heißt, ich war in einem Panzer am Kriegsende, und 'wie echt unpatriotisch, dumm ungerecht...
(Seiten nicht vorhanden)
...so steht eine so schafe Passage.
Das war nämlich die Stimmung zur Zeit der Meiji-Reformation.
Wie Saionji Kinmochi blickte zurück und sagte, "Als man in Ernst einleitete,
das Vier-Ständen-System abzuschaffen, hatte man viel mehr Freiheit als heute",
war der Geist der Meiji-Reformation. Wenn ein Staat alt wird, bekommt er auch Arteriosklerose.
Als der Staat Meiji kurz nach seiner Geburt noch jung war, bestrebte er sich lebendig, weltoffen zu werden.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.10 00:13 von yamada.)
|