RE: Bettlektüre von Sei Shonagon
Kritiken sind eher sinnlos. Man muß selbts elesen haben. Vergleiche mal (es ist noch über dasselbe Buch:
Arnold-Kanamori: Igelfisch macht kugelrund!):
A) Amazon 2001
10 von 10 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
Ein wertvolles Buch, 8. Juni 2001
Rezensentin/Rezensent: tomkuro (Mehr über mich) aus Ulm, Deutschland
Für jeden, der sich intensiv mit Japanisch beschäftigt, ein unverzichtbares Buch. Leider wird es von vielen übersehen, da es nicht bei Langenscheidt erschienen ist. Im Buch werden unter anderem die ganzen Fälle der japanischen Grammatik aufgezählt (z.B. sämtliche mögliche Endungen eines Verbs: -masu, -masen, -tai, -mashou, -i ... und noch ca. 35 andere), an einem Beispiel erläutert und dann exemplarisch übersetzt. Wobei sich gerade diese Übersetzung durch eine sehr gelungene Übertragung in natürliches Deutsch auszeichnet. Außerdem werden auch die schwierigen Fälle wie z.B. wa/ga (um die sich die "normalen" deutschsprachigen Lehrbücher nicht kümmern) eingehend behandelt. Dabei erleichtert die deutsche Sprache dem Leser das Verständnis ungemein. Zusammenfassend: Für diesen Preis ein unverzichtbares Buch für jeden, der über das Hiragana/Katakana Lernstadium hinaus ist.
Wird von irgendeinem Bedenkenträger aus der ehemaligen Hauptstadt (auf Basis der uralten Ausgabe 1992, wo die letzte verbesserte Auflage 2004 – das Buch wird also mächtig gelesen! - längst erschienen ist)verfälscht zu:
b) Amazon 2005
Kundenrezensionen
Durchschnittliche Kundenbewertung:
2 von 2 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
Irreführender Titel, Schlampiges Lektorat, 17. Oktober 2005
Rezensentin/Rezensent: mfacius (Mehr über mich) aus Bonn Deutschland
Zuerst das Entscheidende: Der Titel ist schlichtweg Vorspiegelung falscher Tatsachen. Von "nihongo joukyuu keesu stadi" kann keine Rede sein, der Text ist ganz klar Mittelstufe (knapp über JLPT Level 3), vorgestellt werden z.B. der Unterschied zwischen ha und ga, die verschiedenen Konditionale ba/tara/nara/to/toki oder Hörensagen-Suffixe wie rashii/you/sou. Dass da bei 120 Seitchen im Fast-Taschenbuchformat nicht viel Platz für die Erörterung bleibt, ist klar, zumal auch noch viel Raum für die unmotivierte Besprechung von Literatur zum Thema draufgeht.
Mir persönlich hat auch die prätenziöse (oder vielleicht auch einfach nur angestaubte) Sprache nicht gefallen. Ist es wirklich angebracht, die Partikeln ha und ga mit den Philosophen Descartes und Bacon in Beziehung zu setzen? Weiterhin ist es fraglich, ob Bandwurmsätze wie "Das abhängige Nomen tsumori bezeichnet die Absicht, den Entschluss bzw. den Willen des Sprechers oder, projiziert auf diese, einer zu ihm in enger Beziehung stehenden Person, bzw. einen der Realität widersprechenden vorgeblichen Zustand." den entsprechenden Punkt wirklich erhellen (wenn man nicht ohnehin schon weiß, worum es geht). Das Ganze ist irgendwie typisch für deutschsprachige Fachliteratur.
Überdies verärgert "Igelfisch macht kugelrund" schon wegen des schlampigen Lektorats. Falsche oder inkohärente Transskription (z.B. Wechsel zwischen ha und wa für die Themapartikel) und andere Typos finden sich beinahe auf jeder zweiten Seite.
Aus diesen Gründen kann ich das Buch nicht empfehlen, allenfalls für Japanischlernende etwa im zweiten Jahr, die eine kurzgefasste Übersicht über die Grundlagen der japanischen Grammatik brauchen, aber da gibt es weitaus Besseres (allerdings auf Englisch) für nicht viel mehr Geld, wie z.B. McClure's "Using Japanese".
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