Beitrag #2
RE: Asiaten und Brillen
Die Fehlsichtigkeit hat eine genetische Komponente, aber nicht nur.
Bevor ich einen eigenen Roman schreibe, hier das, was ich gefunden habe:
Zitat:
Kurzsichtigkeit kommt in den afroamerikanischen Bevölkerungsgruppen der US-Bevölkerung weitaus seltener vor. Für Amerikaner im Alter zwischen 12 und 54 Jahren wurden folgende Ergebnisse ermittelt:
US-Bürger asiatischen Ursprungs wiesen die höchste Prävalenz auf (78.5%),
gefolgt von Hispanics (13.2%),
während unter Weißen nur 4.4% ermittelt wurden,
kaum mehr bei Afroamerikanern (6.6%).
Für Weitsichtigkeit waren die weißen Bevölkerungsschichten am anfälligsten (19.3%),
gefolgt von Hispanics (12.7%),
Asiaten (6.3%) und Afroamerikanern (6.4%).
Astigmatismus trat bei Asiaten (33.6%)
und Hispanics (36.9%) am häufigsten auf ,
es folgten Weiße (26.4%) und
Afroamerikaner (20.0%).
Quelle:
Sperduto RD, Seigel D, Roberts J, Rowland M. "Prevalence of myopia in the United States." 1983
Kleinstein, Jones LA, Hullett S, Kwon S, Lee RJ, Friedman NE, Manny RE, Mutti DO, Yu JA, Zadnik K: Refractive error and ethnicity in children.
Zitat:
Gegen die Annahme der Dominanz durch genetische Faktoren spricht die extrem schnelle Ausbreitung der Fehlsichtigkeit während des Zivilisationsprozesses (einige Autoren sprechen gar von einer „myopischen Epidemie“), und die extremen Unterschiede zwischen Bevölkerungen mit indigener Lebensweise und denen mit westlichem Lebensstil (vgl. die o.g. Ergebnisse aus Brasilien, eine ähnlich schnelle Ausbreitung wurde bei Eskimos (Anstieg von weniger als 5% auf 88% innerhalb einer Generation) und in Ländern Asiens beobachtet): Wie sollte der Gen-Pool einer Bevölkerung in so extrem kurzer Zeit so signifikant ausgetauscht werden?
Klaus Schmid fasst den Forschungsstand zusammen:
„Mit anderen Worten, es ist oft nicht die Kurzsichtigkeit, die erblich ist, sondern die Anfälligkeit für bestimmte Umweltbedingungen wie exzessive Arbeit im Nahbereich (der Augen). Anmerkung: Die Tatsache, daß einige Menschen trotz ungünstiger Bedingungen keine Kurzsichtigkeit entwickeln, ist ein klarer Indikator, daß die Erblichkeit eine Rolle spielt, die Frage ist nur, in welchem Ausmaß. [...] Generell kann man Berichte über eine erhöhte Prävalenz von Myopie in bestimmten ethnischen Gruppen wie chinesischen, japanischen, koreanischen und jüdischen Bevölkerungen kaum als potentielle genetische Disposition interpretieren: Unter diesen Gruppen mit einer erhöhten Prävalenz besteht traditionell eine sehr positive Einstellung gegenüber Bildung, Lernen und dem Lesen, der mit einem erhöhten Aufwand an Arbeit im Nahbereich (der Augen) und der daraus folgenden exzessiven Akkomodation korrespondiert.
Klaus Schmid: Myopia Manual (online edition 2008), p. 32.
Weitere Quellen:
Srinivas C., Various etiopathological studies of simple myopia in Myopia Updates, Proceedings of the 6th International Conference on Myopia, Springer, Tokyo 1998
Trichtel F., Zur Enstehung und Therapie der Myopie, Enke, Stuttgart 1986
Goldschmidt E., Epidemiology of myopia: Scandinavian and Hong Kong experiences in Myopia Updates, Proceedings of the 6th International Conference on Myopia, Springer, Tokyo 1998
Hu D.-N., studies of genetic and environmental factors in the occurence of myopia based on epidemiologic Data in Myopia Updates, Proceedings of the 6th International Conference on Myopia, Springer, Tokyo 1998
Young FA, Francis A, The transmissionof refractive errors within Eskimo families, Am J Optom and Arch Am Acad Optom 1969; 46(9), referenced in The prevention of acquired myopia
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