Jein, würd ich da antworten. Wenn du schon mal versucht hast, die Regeln und Ausnahmen der deutschen Grammatik zu erläutern, wirst du merken, daß es
nicht genügt, Muttersprachler zu sein. Ist vielleicht nicht ganz unmöglich, aber ohne geeignete Unterrichtsmaterialien und entsprechende Vorbereitung seh ich da kaum eine ernstzunehmende Gelegenheit.
Andererseits suchen viele Agenturen immer wieder mal Gaijin als Sprachlehrer/Übungspartner, auch ohne Lehrausbildung. Nun ja, oft haben die privaten Sprachschulen nicht immer den besten Ruf, was die Qualität ihres Unterrichts angeht. Auch die allbekannte NOVA-Schule bildet da keine Ausnahme, einige Bekannte von mir, ehemalige Englisch-"Lehrer" sagten, sie würden NOVA ihren japanischen Freunden kaum empfehlen. Dazu kommt die Tatsache, daß nicht wenige (aber sicher auch nicht alle) gerade der kleineren Institute eher nach Dating-Agenturen riechen, in denen neugierige Japanerinnen die Sprachlehrer-Qualität ihres "Sensei's" eher am Rande interessiert... Aus dem Grund hab ich von diesem Nebenjob damals gern abgesehen, mein häuslicher Frieden war mir dann doch lieber als eine Handvoll Yen zusätzlich.
Zum Schluß aber doch noch etwas Ermunterung: an schwarzen Brettern von Universitäten, Goethe-Institut etc. finden sich sicher immer wieder mal Aushänge von japanischen Studenten auf der Suche nach Hilfe. Ein Beispiel: ich hatte die Gelegenheit, einem Studenten dort bei seiner Magisterarbeit zu helfen, indem ich Bücher in altdeutscher Schrift nach relevanten Artikeln durchsuchte usw. Also, Chancen gibt es, das Problem ist es, sie zu finden.
gokiburi, der sich als Deutschlehrer relativ ungeeignet zeigte