(...und natürlich auch grundsätzlich, also auch beim Lernen etwaiger anderer Sprachen.)
Ok, ist jetzt ein wenig aus dem Kontext gerissen, aber auf Anraten Ma-kuns habe ich dieses neue Thema hier eröffnet. Um folgendes Posting zu verstehen, sollte man wohl den ursprünglichen Thread gesehen haben, den gibt's hier:
showthread.php?tid=866
(Btw, der Titel trifft's vielleicht nicht so ganz... kann also meinetwegen gerne auch geändert werden, sollte irgendwer eine treffendere Beschreibung haben. ^^)
@Warai
Zitat:Ich hoffe nur, dass ich nicht auch anfange, so mit Fach- und Fremdwörtern rumzuprotzen, wenn ich mit dem Wälzer arbeite.
笑... keine Sorge, so dick ist das Teil nicht.
@X7Hell
Zitat:Aber warum soll man ausgerechnet Japanisch mit seiner leichten Grammatik linguistisch gründlicher lernen als Deutsch oder Englisch?
... Auf den Punkt "leichte Grammatik" will ich erst gar nicht eingehen, aber willst du damit also sagen, daß die Tatsache, daß Sprachunterricht in Schulen eher weniger gründlich und sauber ist, Grund genug ist, auch alle weiteren Sprachen in derselben Art zu lernen? Selbst wenn man die Möglichkeit hat, es endlich mal vernünftig zu machen?
Ich für meinen Teil wäre verdammt froh gewesen, hätte der Sprachunterricht in der Schule auf einem auch nur annähernd so überzeugenden theoretischen Unterbau basiert wie die Morpho. In der 5. Klasse hätte ich mit den Begriffen zwar eher weniger was anfangen können (nebenbei bemerkt hatte ich zum Zeitpunkt der Einschreibung auch so gut wie keine Ahnung von linguistischem Kram), aber was macht es schon für einen Unterschied, ob man ein neues Wort wie "Tuwort" oder "Verb" lernt? Und weiterhin sind Wörter wie 助動詞, 仮定形, 使役 etc pp genau so gut linguistische Fachbegriffe wie "Flexiv", "Allomorph" oder weiß Gott was, nur werden das einige nicht so ganz wahrnehmen, da einem anfangs viell. erstmal alle japanischen Wörter unbekannt erscheinen (von nicht-asiatischen Lehnwörtern mal abgesehen... aber die bilden ja ein ganz anderes Problemfeld).
Zitat:Da kommt man doch auch ohne Morphosyntax aus.
Nur mal ganz vorsichtig gefragt... weißt du denn, was der Begriff Morphosyntax bedeutet? Falls ja, müßte dir eigtl. aufgefallen sein, daß so ziemlich alles, was du jemals an Grammatik gelernt hast, in einen der beiden Bereiche Morphologie oder Syntax fällt. Weiterhin hieße das dann, daß du Grammatik beim Erlernen einer Fremdsprache für überflüssig hälst? (Zur Verdeutlichung... das soll keine Frage des Mögens oder Schätzens sein, lediglich der Notwendigkeit.)
Zitat:Aber mit Linguistik kannst du die meisten Leute jagen. Deswegen sollte man sie vorwarnen, auf was sie sich da einlassen.
Wer mein Post zur Morpho aufmerksam liest, wird sicherlich herauslesen können, daß eben jenes Werk einen gewissen Anspruch an den Leser stellt und man ohne Einarbeitung kaum damit klarkommen wird. Mehr als etwas Verstand braucht es dazu nicht, und den möchte ich den Forumsmitgliedern auch nicht absprechen. Du ja wohl auch nicht... richtig? Mal ganz davon abgesehen, daß wohl eh eher selten Leute Bücher völlig blind kaufen. Wofür gibt's denn die Möglichkeit, in einen Buchladen zu gehen und sich dieses oder jenes Teil mal kurz anzuschauen?
Zitat:Wenn ich was nachschlagen will, stehts normalerweise aber im Kokugo Jiten.
Sicher, kokugo jiten benutze ich auch (zumal ich auch seit fast 5 Monaten nicht die Möglichkeit hatte, einen Blick in die Morpho zu werfen... elende Gewichtslimits...), aber 1) willst du mir doch sicherlich nicht weißmachen wollen, daß du von Anfang an nur in einsprachigen Werken nach Antworten gesucht hast (falls doch, Hut ab!). Und genau das - also das Nachschlagen von Anfang des Studiums des Japanischen an - ist bei der Morpho problemlos möglich, darüberhinaus hat man es durch die dt. Erläuterungen und den unzähligen Beispielsätzen inkl. Übersetzung m.E. weitaus leichter, diverse grammatikalische Aspekte zu verstehen. Und 2) ist die Morpho systematischer und konsistenter als es die jap. Schulgrammatik jemals war und somit m.E. auch effektiver.
Des weiteren ist es sicherlich auch nie die Intention des Autors gewesen, mit seinem Werk kokugo jiten zu ersetzen, diesen Anspruch stellt das Teil mit Sicherheit nicht. Es ist also kein Widerspruch, wenn man beides benutzt, ganz im Gegenteil - bewaffnet mit beidem kommt man schon ziemlich weit beim Umgang mit dem Japanischen.
Nebenbei bemerkt spricht es nicht gerade für dich, daß du etwas verteufelst, was du noch nicht einmal kennst, geschweige denn selber benutzt hast. Was mich besonders darum etwas verwundert, da es durchaus zu deinem eigenen Vorteil sein könnte, dem Teil eine Chance zu geben. Aber gut, Vorurteile sind halt ubiquitär vorzufinden...
@Ma-kun
Zitat:Ich bin übrigens nicht der Meinung, daß der linguistische Ansatz das Gelbe vom Ei ist.
Verwundern tut mich das nicht, ähnliche Aussagen habe ich schon mehr als nur ein paar Mal gehört. Ich will dir auch gar nicht deine Meinungsfreiheit streitig machen, aber könntes du das vielleicht konkretisieren? Also was genau ist der Grund für deine Meinung, auf welchen Erkenntnissen basiert sie? (Und vielleicht auch: Was ist denn deines Erachtens "das Gelbe vom Ei" in dieser Hinsicht, falls es derartiges geben sollte? Das würde mich natürlich auch interessieren, viell. gibt es ja besseres und ich kenne es nur nicht.) - Das konnte nämlich bisher keiner aus der antilinguistischen Fraktion. ^^